Das Auto, die ökologische Katastrophe und der faschistische Backlash

Buchvorstellung und Diskussion mit Kilian Jörg und Conrad Kunze
Datum: 14. April 2025
Uhrzeit: 19h
Ort: Museum des Kapitalismus, Köpenicker Str. 172
Eintritt: frei
Kaum etwas prägt die moderne Konsumgesellschaft so sehr wie das Automobil – Grund genug, unsere toxische Liebesbeziehung zu ihm zu analysieren und Auswege aus der planetaren Autodestruktion aufzuzeigen. Jenseits von Klimabilanzen und moralischen Vorwürfen unternimmt Kilian Jörg in seinem Buch „Das Auto und die ökologische Katastrophe“ eine letzte Spritztour durch einbetonierte Vorstellungen von ‚Freiheit‘, ‚Normalität‘, ‚Vernunft‘ und ‚Natur‘, die den Ökozid als alternativlos erscheinen lassen. Mithilfe von Beyoncé, Lynch und Le Guin begibt er sich auf eine Achterbahnfahrt durch Popkultur, faschistische Männlichkeit, Erdöl, Nationalparks, aktivistische Landbesetzungen und die Tugenden der Autofetischist*innen, um zu einer Utopie autofreier Welten aufzurufen.
Conrad Kunze, Autor des Buches „Deutschland als Autobahn“ geht auf die Enge Verknüpfung des Automobilismus mit faschistischer Theorie und Praxis seit über 100 Jahren ein. So ist Tesla-Boss Elon Musk als reich geborener Bonvivant mit Ambitionen als Performancekünstler und Guru dem Paten des Futurismus, Filippo Marinetti, in vielem ähnlich. Marinetti war vor 110 Jahren die letzte Zutat zum Giftcocktail names Faschismus. Das Abfeiern von Autos, Maschinen und brutalem Fortschritt war der moderne Teil am Faschismus.
Auch heute ist das Silicon Valley der moderne Teil des Projektes Trump. Ohne Musk wäre Trump nur der Wunsch in eine verklärte Vergangenheit zurückzukehren. Aber Musk begeistert Technikliebhaber-Männer auf der ganzen Welt.
Während in den USA der Konflikt zwischen Musk und Bannon tobt, schaut Kunze auf historische Parallelen zu Henry Ford und Marinetti.
Im Anschluss diskutieren Kilian Jörg und Conrad Kunze mit dem Journalisten Peter Nowak und dem Publikum über die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf neuen Faschismus und Autoindustrie (Stichwort Telsa) und die Frage, worin die Rettung vor dem transatlantischen Autowahn liegen könnte.
passiert am 14.04.2025